Die drei heiligen Räume

DER  ORT

Willst du im Zeichnen auf einen grünen Zweig kommen, solltest du dir drei “heilige Räume” schaffen. – Beim Begriff “Raum” denken wir als erstes an einen Ort, z.B. ein Zimmer. Das ist denn auch der erste der drei Räume. Es gibt aber noch zwei weitere, die wir im Folgenden ebenfalls anschauen werden. Doch beginnen wir mit dem ersten Raum – dem Ort.

Da gibt es drei Varianten:

A: Das Atelier
Pflegst du das Zeichnen als Hobby, kannst du dich glücklich schätzen, wenn dir dafür ein eigener Raum zur Verfügung steht, den du stolz als “mein Atelier” bezeichnen kannst.

Da du nicht irgendeine mechanische Arbeit verrichtest, sondern kreativ tätig bist, ist es von grosser Bedeutung, dass du dich in deinem Atelier richtig wohlfühlst! Räume werden von ihren Benutzern mit Leben erfüllt, mit Energie. Diese, wie auch das Licht im Raum – zumindest das künstliche – sowie die Einrichtung, kannst du beeinflussen. Doch auch die Umgebung wirkt auf den Raum und seine Energie ein. Dies manchmal massiv in Form von Lärm oder Elektrosmog.

Die wenigsten können sich ein Traumatelier leisten, bei dem alle Bedingungen stimmen. Mit der richtigen Lichtquelle, einer passenden Einrichtung und geeigneten Massnahmen, um schädliche Strahlungen zu neutralisieren, kann auch ein Raum, der nicht optimal ist, zu einem guten Atelier werden. Details zu erläutern würde hier zu weit führen, doch können wir das auf Anfrage gerne machen.

B: Die Ecke im Wohnzimmer
Wer keinen eigenen Raum fürs Zeichnen zur Verfügung hat, kann vielleicht eine Ecke im Wohnzimmer als “Atelier” einrichten und dort möglichst gute Bedingungen schaffen. Das heisst:

Genügend Platz, ein passender Tisch, ein bequemer Stuhl, gutes Licht und eine praktische Ablage für Papier und Zeichenmaterial.

Was auch ganz wichtig ist: die Lizenz zum Liegenlassen! Zeichnungen haben die Eigenart, sich nicht an geregelte Arbeitszeiten zu halten. Oft ist man “Mittendrin” –
und dann ruft die Arbeit, das Essen oder was auch immer. Wenn man Skizzen und begonnene Reinzeichnungen liegenlassen darf, kann man zwischendurch mal einen Blick darauf werfen. Das ist für den kreativen Prozess sehr hilfreich! Ausserdem ist es angenehm, Stifte, Pinsel und anderes Zeichenmaterial nicht immer wegräumen zu müssen.

C: Die Notlösung
Das ist z.B. der Küchentisch. Diese Variante ist nicht optimal und funktioniert nur bei einer Personalunion von Künstler und Küchenchef, d.h. wenn du allein wohnst. Andernfalls sind Konflikte unausweichlich. Wenn das Zeichnen auf derselben Arbeitsfläche stattfinden muss wie das Ausrollen von Pizzateig, schafft das keine kreative Atmosphäre und setzt einer hoffnungsvollen Zeichenkarriere früher oder später ein Ende. Eher früher. In einem solchen Fall empfehle ich ein Upgrade zu Variante B. Dafür braucht es natürlich das Einverständnis der Mitbewohner. Andernfalls bleibt nur ein mutiger Sprung zu Variante A. Es sei denn, du legst die Zeichenkarriere auf Eis und wartest auf bessere Zeiten – oder die nächste Inkarnation.

                                                Matto