Kürbis und Mais

Kürbis und Mais

Hello Again

Kürbis und Mais

Der Herbst ist da, und mit ihm all die im Sommer herangereiften Gaben von Mutter Erde. Zum Beispiel Kürbis und Mais. 

Während die Kürbisse mit einer beeindruckenden Vielfalt von Formen und Farben aufwarten, wirkt der Mais im Vergleich dazu geradezu eintönig. Der Kürbis wird mit grosszügigen Ausstellungen gewürdigt, in Geschäften und Hofläden schön präsentiert und schliesslich zu mannigfaltigen leckeren Gerichten verarbeitet und genussvoll verspeist. Der Mais hingegen wird meist mit gigantischen Maschinen brutal abgemäht, kleingehackt, in stinkende Silos gesteckt und dann dem Vieh verfüttert. 

Dass diese ungleiche Behandlung Frust, Neid und psychische Schäden beim Mais auslösen kann, ist verständlich. Drücken wir daher ein Auge zu bei der hier gezeigten Aktion eines Maisvertreters gegenüber einem Kürbis der Sorte «Bischofsmütze».

Ohne Krawatte

Ohne Krawatte

Ein Freund von mir war Direktor einer Bank. Als er in den Ruhestand trat, feierte er dies mit einem Fest in einem gediegenen Lokal. Das Besondere dabei war, dass er dort an einer Wäscheleine seine zahlreichen Krawatten aufhängte, von denen er sich jeden Tag eine hatte umbinden müssen, wenn er zur Arbeit ging. Von diesen Krawatten durfte jeder männliche Gast am Ende des Anlasses eine auswählen und mit nach Hause nehmen. – Wie gross muss für meinen Freund am Ende des Abends die Erleichterung gewesen sein: Adieu Krawatte – willkommen offener Hemdkragen!

So schön und edel eine Krawatte auch sein mag, sie beengt. Mir erscheint sie wie eine Zollschranke auf dem Hals, die dafür sorgt, dass kein unerlaubtes Gepäck vom Herz zum Kopf und – Gott behüte! – gar aus dem Mund gelangen kann.

«Was hat das mit mir zu tun?», magst du jetzt denken, wenn du eine Frau bist, die ohnehin keine Krawatten trägt. Oder ein Mann, der sich das auch nie antun würde. – Lass uns den Bogen etwas weiterspannen: Meines Erachtens ist die Krawatte ein Symbol, ein Ausdruck von MUSS.

 

«Kein Mensch muss müssen», schrieb der deutsche Dichter und Denker, Gotthold Ephraim Lessing. Für diesen Satz hast du vielleicht nur ein müdes Lächeln übrig und denkst: «Schön wär’s!» Die meisten von uns müssen, weil sie irgendwelchen Sachzwängen unterworfen sind. Träger von Krawatten, sozusagen – auch wenn diese nicht sichtbar sind.

Weil ich da keine Ausnahme bin, suchte ich einen Weg, um damit fertigzuwerden. Dabei fand ich einen Trick: Hängt man dem MUSS ein E an, wird MUSSE daraus. Für diesen Begriff gibt es einige Definitionen, auch schöne, poetische. Musse kannst du aber auch einfach als freie Zeit bezeichnen, die du mit allem füllst, was du willst. – DU und nicht die anderen! Und das ist mein Trick: Wenn das MUSS zu schwer wird, gönne ich mir etwas MUSSE, lege sie auf die andere Seite der Lebenswaage – und die Sache kommt wieder ins Gleichgewicht.

Die Sommerzeit ist gut geeignet, immer mal wieder ein E anzuhängen. Das lässt sich auch wunderbar mit Papier und Zeichenstift machen. Am besten ohne Krawatte.

                                                 Matto 

 

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Madame Endivia

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Hello Again

Madame Endivia

Das Leben ist voller Inspirationsquellen für Cartoonfiguren! Nicht nur Menschen und Tiere lassen sich in solche verzaubern, sondern auch Gemüse, Früchte und alle möglichen Objekte. Deren Formen und Farben weisen auch immer auf einen Charakter hin, der darin verborgen sein könnte. Wie bei den Menschen findest du in der Welt der Cartoons nämlich alle Typen – vom derben Haudrauf bis zum sensiblen Ästheten.

Die Darsteller in diesem Cartoon gehören eher zur kultivierten Gesellschaft. Dabei hat Madame Endivia mit ihrer Mähne und den roten Lippen durchaus einen erotischen Touch. Jean-Pierre trägt eine aristokratische und keine plumpe Knollennase.

Der Clark Gable-Schnauzbart, die Augenlider, sowie die dezente Handbewegung ergänzen das Bild des charmanten Gentlemans. Und für einen Monsieur Chicorée gibt es natürlich nur einen passenden Kommentar zu Madame Endivias Frisur: «Très chic!»

Typen mit Details genüsslich zu modellieren ist für mich ein besonderes Vergnügen. Ein solcher Cartoon zielt nicht auf ein lautes Lachen, sondern auf ein stilles Vergnügen. Zumindest bei Betrachtern, die ein Auge für das Detail haben – kultivierte Betrachter, gewissermassen.

Die künstlerische Intelligenz

Die künstlerische Intelligenz

Das ist nicht etwa ein Schreibfehler im Titel. Die «künstlerische Intelligenz» ist die Bezeichnung für meine private Gegenbewegung zur «künstlichen Intelligenz», diesem gewaltigen Strom, der immer mehr Bereiche unseres Lebens überflutet. Das «Gegen» meiner Bewegung kann so wenig dagegen ausrichten wie die Postkutschen von Wells Fargo gegen die Eisenbahn – damals in Amerika. Das ist mir bewusst. Und dennoch: Ich schreibe, zeichne und denke immer noch selbst.

«Künstlerische Intelligenz» hat etwas mit Künstler zu tun. Ein solcher ist im weitesten Sinn ein Mensch, der fähig ist, aus dem Nichts etwas zu erschaffen. Im Grunde genommen hatte Joseph Beuys mit seiner kühnen Aussage recht, wenn er sagte: «Jeder Mensch ist ein Künstler.» Wir Menschen sind alle machtvolle geistige Wesen, weil wir eben die Fähigkeit haben, aus dem Nichts etwas zu erschaffen.

Ich liebe das Zeichnen, weil diese Fähigkeit dabei so wunderbar zum Ausdruck kommt. Und ich habe die Cartoonschule ins Leben gerufen – bzw. aus dem Nichts erschaffen – weil ich den Menschen die Freude gönne, diese Fähigkeit mit dem Zeichenstift in der Hand zu erleben.

Nun ist das Erschaffen keine Sache, die auf Knopfdruck geschieht. Es ist ein Prozess. Das Wort kommt von lat. «procedere» = vorwärts gehen. Es ist also ein Weg, der zu gehen ist, und ein solcher beinhaltet alles, was eine Wanderung zu bieten hat. Nicht nur Sonnenschein und frohes Picknicken, sondern ebenso Steigungen, Wind und Wetter – und manchmal auch Blasen an den Füssen. Doch wir wachsen und werden stärker mit jeder Herausforderung, die wir gemeistert haben. Das erfüllt uns mit Stolz und Freude, und wir gewinnen etwas, das nirgends zu kaufen ist: Selbstvertrauen.

Deshalb bleibe ich lieber bei der künstlerischen Intelligenz und binde die Schuhe jeden Tag aufs Neue für die faszinierende Wanderung durchs Leben – auf eigenen Füssen. Ich freue mich, wenn wir uns dabei begegnen!

 

                                                 Matto 

 

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Lauch

Lauch

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Ein Cartoon sollte sein wie ein gutes Gedicht – so verdichtet, dass man nichts weglassen kann, ohne seine Wirkung zu beeinträchtigen. So viel wie nötig – so wenig wie möglich. Dieser Cartoon ist in seiner ganzen Einfachheit ein solches «Gedicht». 

Typisch für die Kapriolen eines Cartoons, dass nach oben kommt, was eigentlich unten ist. Doch gerade durch diesen Kunstgriff – das Umdrehen des Lauchstängels – bekommt der Chinese ein Gesicht, eine Frisur und ein Gewand. 

Weil ausserdem das Wort im wahrsten Sinne mitspielt – mit einem Wortspiel – gehört dieses Bildchen zu meinen Lieblingscartoons und macht mir immer noch glosse Fleude.