Einfach ein Ei

Einfach ein Ei

Diesen Text möchte ich dem Ei widmen. Nicht nur, weil es in der Osterzeit eine wichtige Rolle spielt, sondern weil ich ihm zu Dank verpflichtet bin.

Für mich als Kursleiter der Cartoonschule ist das Ei ein grosser Lehrmeister. Das heisst nicht, dass meine Schülerinnen und Schüler mich mit solchen bewerfen, wenn sie mit dem Unterricht nicht zufrieden sind. Vielmehr ist es eine stille Botschaft, die ich vom Ei bekommen habe.

Bevor das Ei seine wahre Bestimmung erreicht – ein Küken zu werden – wird es von uns Menschen meist als Frühstücks- oder Spiegelei, in der Mayonnaise, im Eierlikör und auf manch andere Weise zweckentfremdet. Wenn es jedoch den Weg geht, den die Natur vorgesehen hat, wird es vom Ei zum Küken. Diesem Wunder der Natur habe ich meine Erkenntnis zu verdanken. 

Es hat viele Jahre gedauert, bis die Eier-Botschaft bei mir angekommen ist:

Zwar bin ich biologisch ein Hahn, philosophisch betrachtet jedoch eine Henne. Und meine Schülerinnen und Schüler sind gewissermassen die Eier, die es auszubrüten gilt. In jüngeren Jahren versuchte ich in bester Absicht und voller Enthusiasmus, aus jedem Ei in kürzester Zeit ein Küken zu machen. Zu diesem Zweck hackte ich auf den Eiern herum. Freundlich zwar, aber ohne eine Wahrheit zu erkennen: 

Es ist nicht die Henne, welche die Schale knackt – sondern das Küken! 

Als Lehrer stelle ich mein Wissen zur Verfügung – einfach als Angebot. Im Übrigen sollte ich dasselbe beitragen wie die Henne: Einen sicheren Ort zum Ausbrüten, Wärme – in meinem Fall nicht aus flauschigen Federn, sondern aus dem Herzen – und viel Geduld. Was aber nicht dazugehört, ist das Aufpicken der Schale. Solches muss immer von innen heraus geschehen! – Eine Erkenntnis, die wohl überall Gültigkeit hat, wo aus einem Ei ein Küken werden soll.

                                                 Matto 

 

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Osterhase

Osterhase

Der Kartoffelpoet Cartoon

Osterhase

Auf diesem Bild ist nicht ersichtlich, wo in dieser verrückten Welt der Osterhase unterwegs ist. Friedlich scheint es dort jedenfalls nicht zu sein. Dabei möchte er doch nur seinen Job machen und die farbigen Eier ausliefern – und dann wird auf ihn geschossen! Ostern wird zu Western, sozusagen.

In den Westernfilmen wird erst geschossen und dann gesprochen – wenn überhaupt. Und es spricht nur noch, wer stehenbleibt –

der Sieger. Dieser schreibt dann die Geschichte – und nicht die Idealisten, die mit den farbigen Eiern unterwegs sind.

Verständlich, dass der Osterhase mit Streik droht. Doch die weisse Fahne im Eierkorb lässt vermuten, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Wir hoffen mit ihm und sind zuversichtlich, dass der Weg der Menschheit nicht nach Western, sondern nach Ostern führt!

Nichts ist nicht nichts

Nichts ist nicht nichts

Das Nichts kommt immer zu kurz. Es wird meist nicht beachtet, wie ein Mensch, der auf einer Party herumsteht und nichts sagt. Doch ohne das Nichts würde gar nichts gehen. Auch beim Zeichnen. Da geht es scheinbar immer nur um das «Etwas», d.h. die Striche, die zu Flächen, Objekten und Figuren werden.

Wie bei diesem Cartoon:

Hier ist dasselbe Bild – jedoch ohne das «Nichts»:

Wir sehen: Erst der leere Raum zwischen den Strichen erlaubt der Zeichnung zu sein. Es ist wie bei einem Tonkrug: Ohne das Nichts zwischen dem Ton wäre es nur ein Tonklotz. Oder deine Wohnung: Ohne den leeren Raum zwischen den Möbeln hättest du keinen Platz zum Wohnen.

Wir Menschen verhalten uns so, als wäre das Leben ein Blatt Papier, das um jeden Preis vollgekritzelt werden muss. Doch eine schöne Zeichnung entsteht nur durch ein harmonisches Zusammenspiel von bewusst geführten Strichen und leer gelassenen Flächen. Das weisse Papier ist die Ruhe, die Striche das Tun und die Zeichnung das Leben. Soll dieses eine planlose, hektische Skizze sein – oder ein bewusster Entwurf, der zur schönen Reinzeichnung wird?

Alles, was das wilde Karussell des Lebens für eine Weile anzuhalten vermag und den Verstandeslärm verstummen lässt, ist Meditation und bringt uns zurück in die Mitte. Dort, in der Ruhe, treffen wir auf das Nichts, diesen schweigsamen Gast auf der Party des Lebens. Er öffnet uns wortlos die Türe zu einem unermesslich weiten Raum, wo all das zu finden ist, was wir in unserem kleinen Verstand vergebens suchen.

Es braucht dafür weder Drogen noch Alkohol – diese letzte Zuflucht des gescheiterten Künstlers. Die Zuflucht des gescheiten Künstlers ist die Ruhe in seiner Mitte. Dort kann ihn die Inspiration finden, wenn die Türe aufgeht zum unermesslich weiten Raum.

                                                 Matto 

PS: Du bist kein Zeichenkünstler? Macht nichts – das Gesagte gilt auch für Lebenskünstler wie dich.

 

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Ein Cartoon nimmts wörtlich

Ein Cartoon nimmts wörtlich

Ein Cartoon nimmts wörtlich

Der Cartoon bedient sich verschiedener Tricks, um den Verstand zu überraschen. Einer davon ist, die Dinge wörtlich zu nehmen. Zwei Beispiele dafür sind hier zu sehen. Ich hoffe, sie passen durchs Schlupfloch.

Der Cartoon ist ein Schelm. Er findet immer wieder ein Schlupfloch, durch das er der Zensur des allgegenwärtigen und übermächtigen Verstands entwischen kann.

 Der Verstand ist ein ernsthafter, überaus pflichtbewusster Beamter, erpicht darauf, alles im Griff und unter Kontrolle zu haben. Allerdings ist er dadurch etwas schwerfällig. Wer ihn überlisten will, muss rasch sein. Das weiss der Cartoon. Daher ist er rasch, über-rasch.

Er überrascht den Verstand. Während dieser noch nachdenkt, hat das Herz schon verstanden und lacht. Deshalb ist ein guter Cartoon immer etwas Herzhaftes. 

Die zwei Dinge

Die zwei Dinge

Den untenstehenden Cartoon habe ich mal skizziert, inspiriert durch den herrlichen Spruch von Thomas Fuller:

Zwei Dinge sollte ein Mensch nie beklagen: Das, was er verändern kann und das, was er nicht verändern kann.

Der Mensch, der die Glut seines abgebrannten Hauses zum Braten der Wurst verwendet, erscheint uns etwas verrückt. Doch ist er das? Er weiss, dass das Haus durch seine Klagen nicht wie ein Phönix aus der Asche wieder aufersteht. Verbrannt ist verbrannt. So macht er das Beste aus der Sache und gönnt sich eine gebratene Wurst, bevor er mit dem Aufräumen beginnt.

Auf der ganzen Welt stehen Häuser in Brand, sozusagen. Können wir mit unseren Klagen etwas daran ändern? Wohl kaum. Es sind da Finsterlinge am Werk, deren Gesichter wir nicht zu sehen bekommen, weil sie aus dem Dunkeln heraus ihre Fäden spannen. Gefangen darin sind macht-, hilf- und ratlose Politiker. Ihre Gesichter sehen wir in der Tagesschau, und wir hören ihre Worte, doch wir können sie nicht mehr glauben, denn alles scheint nur noch schlimmer zu werden.

Klagen nützt nichts. Im Gegenteil. Wir füttern damit nur den «schwarzen Wolf», die dunkle Seite. Diese ernährt sich von Angst und Leid und sorgt deshalb dafür, dass immer genug davon vorhanden ist. Es ist wie in Michael Endes Buch «Momo», wo die fiesen grauen Herren nicht leben könnten, würden sie nicht immerfort Zigarren aus getrockneten Zeitblumen rauchen. Zeit, die sie den Menschen geklaut haben.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:

Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Das ist ein Hinweis auf das «zweite Ding» – das, was wir verändern KÖNNEN. Mag sein, dass unser Gärtchen klein ist, doch wenn wir es mit Achtsamkeit bewirtschaften, wachsen schöne Blumen darin. Sie heissen «Freude» und «Liebe», und sie sind für die Finsterlinge, was der Knoblauch für die Vampire. Deshalb bleiben sie dem Gärtchen fern. So schaffen wir kleine, friedliche Oasen.

Schön und gut, doch was hat das mit Zeichnen zu tun? – Ganz viel! Wenn du dich mit echter Hingabe dem Zeichnen widmest – statt bloss Zuschauer im Theater der Finsterlinge zu sein – wirst du erleben, wie solche Blumen in deinem Gärtchen gedeihen!

Das gefällt dem Zuständigen für Sonne, Wind und Regen – dem Obergärtner, den die Indianer so treffend «Grosser Geist» nennen. Bei uns heisst er «Gott», und von ihm heisst es: «Gott macht die Hälfte – die zweite Hälfte.» Gut möglich, dass du deshalb beim Bewirtschaften deines Gärtchens unerwartete Hilfe bekommst – selbst wenn du vielleicht mit dem «Grossen Geist» nicht viel am Hut hast.  

                                                         Matto

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