Die zwei Dinge

Den untenstehenden Cartoon habe ich mal skizziert, inspiriert durch den herrlichen Spruch von Thomas Fuller:

Zwei Dinge sollte ein Mensch nie beklagen: Das, was er verändern kann und das, was er nicht verändern kann.

Der Mensch, der die Glut seines abgebrannten Hauses zum Braten der Wurst verwendet, erscheint uns etwas verrückt. Doch ist er das? Er weiss, dass das Haus durch seine Klagen nicht wie ein Phönix aus der Asche wieder aufersteht. Verbrannt ist verbrannt. So macht er das Beste aus der Sache und gönnt sich eine gebratene Wurst, bevor er mit dem Aufräumen beginnt.

Auf der ganzen Welt stehen Häuser in Brand, sozusagen. Können wir mit unseren Klagen etwas daran ändern? Wohl kaum. Es sind da Finsterlinge am Werk, deren Gesichter wir nicht zu sehen bekommen, weil sie aus dem Dunkeln heraus ihre Fäden spannen. Gefangen darin sind macht-, hilf- und ratlose Politiker. Ihre Gesichter sehen wir in der Tagesschau, und wir hören ihre Worte, doch wir können sie nicht mehr glauben, denn alles scheint nur noch schlimmer zu werden.

Klagen nützt nichts. Im Gegenteil. Wir füttern damit nur den «schwarzen Wolf», die dunkle Seite. Diese ernährt sich von Angst und Leid und sorgt deshalb dafür, dass immer genug davon vorhanden ist. Es ist wie in Michael Endes Buch «Momo», wo die fiesen grauen Herren nicht leben könnten, würden sie nicht immerfort Zigarren aus getrockneten Zeitblumen rauchen. Zeit, die sie den Menschen geklaut haben.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:

Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Das ist ein Hinweis auf das «zweite Ding» – das, was wir verändern KÖNNEN. Mag sein, dass unser Gärtchen klein ist, doch wenn wir es mit Achtsamkeit bewirtschaften, wachsen schöne Blumen darin. Sie heissen «Freude» und «Liebe», und sie sind für die Finsterlinge, was der Knoblauch für die Vampire. Deshalb bleiben sie dem Gärtchen fern. So schaffen wir kleine, friedliche Oasen.

Schön und gut, doch was hat das mit Zeichnen zu tun? – Ganz viel! Wenn du dich mit echter Hingabe dem Zeichnen widmest – statt bloss Zuschauer im Theater der Finsterlinge zu sein – wirst du erleben, wie solche Blumen in deinem Gärtchen gedeihen!

Das gefällt dem Zuständigen für Sonne, Wind und Regen – dem Obergärtner, den die Indianer so treffend «Grosser Geist» nennen. Bei uns heisst er «Gott», und von ihm heisst es: «Gott macht die Hälfte – die zweite Hälfte.» Gut möglich, dass du deshalb beim Bewirtschaften deines Gärtchens unerwartete Hilfe bekommst – selbst wenn du vielleicht mit dem «Grossen Geist» nicht viel am Hut hast.  

                                                         Matto

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