Stärken Sie das Herz

Da ist ein Kind. Es will Freude haben, spielen, lachen, am liebsten splitternackt an der Sonne herum rennen. Nun kommen die Eltern daher und verbieten erst einmal, nackt zu sein, „weil sich das nicht gehört!“. Dann stecken sie das Kind in einen Sonntagsanzug und stellen gleichzeitig eine Strafe in Aussicht, wenn am Abend ein Fleck auf dem Anzug sein sollte.Das Kind ist das Herz – die Eltern der Verstand. Die Freude geht verloren, an ihre Stelle tritt die Angst – das Markenzeichen des Verstands. Dieser hat immer Angst. Es gibt überall Flecken, die nur darauf warten, den Sonntagsanzug anzuspringen! Die Welt ist voller Bedrohungen für seine von ihm ausgedachte Ordnung.

Es ist gar nichts gegen Ordnung einzuwenden. In einem vernünftigen Rahmen muss eine solche sein. Wenn jedoch die Kontrollwut des Verstands aus dem Ruder läuft, ist fertig lustig. Dann erstickt das Herz in einer Zwangsjacke von Einschränkungen. Wollen Sie das Herz zum Verbündeten machen, befreien Sie es aus seiner Zwangsjacke. Doch wie?

Wenn die Angst das Markenzeichens des Verstands ist, dann ist die Freude das Markenzeichen des Herzens. – Sammeln Sie Freude!
Tun Sie, was immer Ihnen Freude macht. Halten Sie Momente der Freude in einem Tagebuch fest. So können Sie beim Schreiben die Freude noch einmal aufleben lassen. Singen Sie unter der Dusche (man nennt das die „italienische Therapie“ – vertreibt recht wirksam graue Stimmungswolken!). Pfeifen Sie ein Liedchen. Seien Sie auch mal albern. Gönnen Sie sich wieder mal einen kultivierten Flirt. Oder eine terminfreie Stunde in einem gemütlichen Café. Gehen Sie schön essen mit Ihrem/r Liebsten. Machen Sie einfach alles, was Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Und wenn Sie keinen Grund dafür haben, versuchen Sie trotzdem zu lächeln. Das ist eine durchaus erlaubte Selbstüberlistung. Und funktioniert mit etwas Übung bald einmal tadellos!

Und seien Sie wachsam, wann immer Angst und Sorgen auftauchen, wenn das Leben freudlos und kompliziert wird. Dann hat der Verstand wieder die Finger im Spiel. Machen Sie, dass die Freude nicht gleich wieder verdunstet.

Stärken Sie auf diese Weise das Herz. Und ja – dann zeichnen Sie! Mit Freude, ohne Leistungsdruck, den der Verstand Ihnen gleich wieder aufs Auge drücken will. Das Zeichnen, richtig gemacht, ist ein wunderbares Mittel, die Zeit zu vergessen und damit den Verstandeslärm. Die Zeit zu vergessen ist eine Definition von Glück.Und der Bonus dabei: Sie holen mit dem Zeichnen gleich einen zweiten Verbündeten an Bord: die Hand.

 

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