Armes Würstchen

Ein Cartoon lässt sich geniessen wie ein gutes Essen. Das gilt natürlich nicht für alle Cartoons. Es gibt auch da «Fast Food», bei dem es nicht viel zu geniessen gibt. Doch darum geht es hier nicht, sondern um Cartoons als eine Form von Kunst, die oft unterschätzt wird.

Der Stifter und Gründer des Cartoonmuseums Basel, Dieter Burckhardt (1914 – 1991), sagte einmal sinngemäss, Cartoons seien nichts für dumme Menschen. Da hatte er wohl recht. Auch ein Sternekoch übt seine Kunst nicht aus für einen dumpfen Bürger, der sich einfach den Wanst vollschlägt, während er mit dem Handy hantiert oder Zeitung liest.

Wenn ich Cartoons zeichne, mache ich das für Geniesser. Zwar bin ich dann in den allermeisten Fällen nicht dabei, wenn der Cartoon genossen wird. Genau wie der Koch, der in der Küche steht, während seine Kreation serviert wird. Doch wie dieser ziehe ich die Befriedigung aus der reinen Vorstellung, dass «da draussen» etwas genossen wird, was in meiner Küche entstanden ist. Und das hat für mich etwas mit Glück zu tun.

PS: Sind die Sommertage schön und warm, brutzelst du vielleicht arme Würstchen auf dem Gartengrill. Wenn es hingegen mal regnet, empfehle ich dir einen Ausflug nach Basel ins Cartoonmuseum (www.cartoonmuseum.ch). Da wird manch ein Leckerbissen serviert. Aber nimm dir Zeit dafür – und überesse dich nicht!