Der Couch Potato

Als Couch Potato wird bekanntlich ein Mensch bezeichnet, der in seiner Freizeit stundenlang TV-Sendungen konsumiert und dabei beträchtliche Mengen von Nahrungsmitteln und Getränken zu sich nimmt. – Das ist jedoch ein Irrtum. Dieser Mensch ist kein Couch Potato, sondern nur das Opfer eines solchen!

Couch Potatos sind in Wirklichkeit Kraklas! Für die meisten Menschen sind sie unsichtbar. Nur wer die Fähigkeit hat, Zwerge oder Feen zu sehen, kann sie wahrnehmen. Sie werden als Wesen beschrieben, die tatsächlich Ähnlichkeit mit einer Kartoffel haben. Nur sind sie viel grösser und können locker eine Sofaecke ausfüllen. Trotz ihrer Unsichtbarkeit haben sie ein beträchtliches Gewicht.

Das Bild, aufgenommen mit einer Spezialkamera, zeigt einen Couch Potato, der sich während der Abwesenheit eines Hausbesitzers an dessen Bier und Chips gütlich tut. Dass durch diese versteckte Aktivität der Vorrat an Snacks und Getränken auf geheimnisvolle Weise verschwindet, ist nicht die schlimmste Auswirkung.

Viel gravierender ist der Einfluss, den dieser Krakla auf den Menschen ausübt. Sobald sich dieser vor dem TV-Gerät einrichtet, setzt sich der Couch Potato mit seinem ganzen Gewicht auf dessen Schoss. Nur kurze Gänge zum Kühlschrank und zur Toilette lässt er zu. Diese unsichtbare Last bewirkt das weit verbreitete Festsitzen vor dem TV und das endlose Zappen von einem Programm zum anderen. 

Und weil der Couch Potato von seinem Opfer meist nicht eher ablässt, bis diesem die Augen zufallen, ist auch das sogenannte Fernsehschlafen damit erklärt.

Wenn du ein kreativer Mensch bist und dich nach Feierabend z.B. gerne dem Zeichnen widmen möchtest, hat der Couch Potato etwas dagegen. Wenn er es allein nicht schafft, dich vor das TV-Gerät zu schleppen, holt er seine Verbündeten zu Hilfe, den Verschieberbiber und den Inneren Schweinehund, zwei Kraklas, die an dieser Stelle bereits vorgestellt wurden. Gemeinsam versuchen sie, dich aus dem Verborgenen heraus in die gewünschte Richtung zu lenken.

Das ist der Grund, weshalb es so schwerfällt, nach dem Zeichenstift statt nach der Fernbedienung zu greifen! Nur die wenigsten schaffen es – doch diese werden reich belohnt: Sie merken, dass es ausser dem Produzieren und Konsumieren auch das Kreieren gibt – aus sich heraus etwas Eigenes zu schöpfen – und sie entdecken, dass da die wirklich guten Gefühle zu finden sind!