Armes Würstchen

Armes Würstchen

Armes Würstchen

Ein Cartoon lässt sich geniessen wie ein gutes Essen. Das gilt natürlich nicht für alle Cartoons. Es gibt auch da «Fast Food», bei dem es nicht viel zu geniessen gibt. Doch darum geht es hier nicht, sondern um Cartoons als eine Form von Kunst, die oft unterschätzt wird.

Der Stifter und Gründer des Cartoonmuseums Basel, Dieter Burckhardt (1914 – 1991), sagte einmal sinngemäss, Cartoons seien nichts für dumme Menschen. Da hatte er wohl recht. Auch ein Sternekoch übt seine Kunst nicht aus für einen dumpfen Bürger, der sich einfach den Wanst vollschlägt, während er mit dem Handy hantiert oder Zeitung liest.

Wenn ich Cartoons zeichne, mache ich das für Geniesser. Zwar bin ich dann in den allermeisten Fällen nicht dabei, wenn der Cartoon genossen wird. Genau wie der Koch, der in der Küche steht, während seine Kreation serviert wird. Doch wie dieser ziehe ich die Befriedigung aus der reinen Vorstellung, dass «da draussen» etwas genossen wird, was in meiner Küche entstanden ist. Und das hat für mich etwas mit Glück zu tun.

PS: Sind die Sommertage schön und warm, brutzelst du vielleicht arme Würstchen auf dem Gartengrill. Wenn es hingegen mal regnet, empfehle ich dir einen Ausflug nach Basel ins Cartoonmuseum (www.cartoonmuseum.ch). Da wird manch ein Leckerbissen serviert. Aber nimm dir Zeit dafür – und überesse dich nicht!

William und Helene

William und Helene

Der Kartoffelpoet Cartoon

William und Helene

Der Wonnemonat Mai bringt die warmen Tage zurück und lockt uns hinaus zu manch einem Spaziergang in der freien Natur. Das ist auch bei den Birnen der Fall, wie bei Hélène und Wiliam, die hier lustwandelnd unterwegs sind.

Du wunderst dich, dass es weibliche und männliche Birnen gibt? – Klar, es heisst DIE Birne, also eindeutig weiblich. Doch es gibt tatsächlich auch männliche Birnen. Die Williams-Birne zum Beispiel. Diese endet nicht selten im Alkohol und wird dann “Vieille Poire” genannt. Die weibliche Birne hingegen kannst du an Sommertagen in einem Gartenrestaurant antreffen. Kühl und mit einem Sahnehäubchen tritt sie auf und trägt den Namen “Poire Belle Hélène”.

Wohlklingende französische Namen hin oder her – dass das Paar auf diese Weise getrennte Wege gehen muss, ist eine traurige Realität!

Wenn wir Cartoons zeichnen, können wir zum Glück unsere eigene Realität erschaffen. Auf dem Papier – und weil es ansteckend ist – auch im Leben. Das wird dann “Humor” genannt. So können wir den harten Tatsachen hin und wieder ein Schnippchen schlagen – was nicht nur Hélène und William, sondern auch uns selber ein bisschen glücklich macht.

 

Beim Psychiater

Beim Psychiater

Gemuese und Co.

Beim Psychiater

Schweine, sagt man, seien intelligenter als Hunde. Während wir uns überhaupt nicht vorstellen können, diese zu essen, ist genau dieses Schicksal dem Schwein beschieden. Daher auch der gängige Ausdruck “armes Schwein”.

Ein solches sehen wir hier auf der Couch des Psychiaters. Geradezu prophetisch, wie es seine Zukunft voraussieht. Diese wird wohl genauso eintreffen wie befürchtet.

Da kann auch Dr. F. Erkel nichts daran ändern. Genauso wenig wie wir, die wir schon bald wieder die Koteletten und Bratwürste auf dem Grill brutzeln lassen.

Was wir allerdings tun können, ist vor dem Essen eine Schweigeminute einzulegen, um des armen Schweins auf der Couch zu gedenken und ihm für seine nächste Inkarnation ein günstigeres Schicksal zu wünschen, z.B. als Hund. Aber um Himmels Willen nicht in China!

Wein doch nicht!

Wein doch nicht!

Gemuese und Co.

Wein doch nicht!

Diesen Cartoon habe ich für die Serie “Lebensmittel-Cartoons” gezeichnet. Der Wein kann mit etwas Wohlwollen durchaus als Lebensmittel bezeichnet werden. Manchen dient er sogar als Überlebensmittel.

In den Olymp der Poesie hat ihn Hermann Hesse erhoben. In “Kunst des Müssiggangs” schreibt er über den Wein:

Um ihn künstlerisch und weise zu lieben und zu geniessen und seine schmeichlerische Sprache in ihrer ganzen Zartheit zu verstehen, dazu muss einer so gut wie zu anderen Künsten von Natur begabt sein.

Dass in dem Fall nicht ein billiger Fusel im Glas sein sollte, setzt Hermann Hesse stillschweigend voraus. Die “ganze Zartheit” muss natürlich vorhanden sein, sonst gibt es nicht viel zu verstehen und zu geniessen.

Genauso ist es beim Cartoon. Das sollte eine gelungene Kreation aus Idee, Bild, Wort und Technik sein – wie eine Cuvée, welche der Kellermeister aus passenden Weinen geschickt komponiert.

Das ist denn auch Ziel und Zweck der Cartoonschule, dass Werke geschaffen werden, die nicht zum Weinen, sondern zum Geniessen sind!

Gemüse und Co.

Gemüse und Co.

Gemuese und Co.

Gemüse und Co.

Der erste “Cartoon des Monats” im neuen Jahr ist eine Zeichnung, die ich vor rund zwanzig Jahren für das Titelbild eines Rezeptbooklets gemacht habe. Da wir an dieser Stelle schon einige Cartoons aus der Serie “Das geheime Leben der Lebensmittel” gesehen haben, mag dieses muntere Potpourri als Begrüssung zum Jahresbeginn recht passend sein.

Wir wissen nicht, ob die fröhlichen Kerlchen ahnen, welch ein Ende schliesslich in der Pfanne oder Salatschüssel auf sie wartet. Wir sehen einfach eine gutgelaunte Bande, die eine heitere Stimmung verbreitet.

 

Wir wissen ja auch nicht, ob wir selber bald einmal “den Salat haben werden” – und Teil davon sind – oder ob wir gar von übelwollenden Kräften in die Pfanne gehauen werden. Die täglichen Nachrichten mögen solches andeuten, aber sicher ist es nicht.

Wir könnten uns jedoch Gemüse und Co. zum Vorbild nehmen, eine gutgelaunte Bande sein und heitere Stimmung verbreiten. So hätten wir jedenfalls nichts verpasst, ob nun Pfanne und Salatschüssel auf uns wartet – oder nicht.