Der Coronakrake_Cartoon

Der Coronakrake

Es gibt einen Krakla, der alle anderen Exemplare in den Schatten stellt und den Kraftklauern gewissermassen die Krone aufsetzt: Der Coronakrake. Er richtet schreckliche Verwüstungen in der Gesellschaft und in vielen einzelnen Leben an.

Da ist aus der Mücke ein Elefant geworden! Doch während dieser ein gutmütiges und liebenswertes Wesen ist, gar ein Symbol für Weisheit, ist der Coronakrake das Gegenteil: ein Finsterling, ein Wesen der Dunkelheit.

Es ist ein Krake, dessen Arme alle aus Worten bestehen. Wie wild wuchernde Schlingpflanzen kriechen sie durch alle Ritzen unseres Lebens und greifen nach uns, ohne dass wir ihnen ausweichen können. Von morgens bis abends umschlingen uns die Wortarme des Coronakraken und fordern gnadenlos unsere Aufmerksamkeit.

Pandemie, Covid-19, Fallzahlen, Quarantäne, Maskenpflicht, Einreiseverbot, Mindestabstand, PCR-Test, Neuinfektionen, Lockdown, social distancing, Impfzwang, Isolation, Massentest, Virus-Mutation, Shutdown, Long Covid, Grenzschliessung, Coronatote, Hospitalisierung, Übersterblichkeit…

Es sind Worte, die es in unserem Leben zuvor nicht gab. Sie wirken wie Neophyten, fremde, eingeschleppte Pflanzen, welche die einheimischen Arten verdrängen und ersticken. Weil der Raum unserer Aufmerksamkeit nicht unbegrenzt gross ist, haben gute Worte immer weniger Platz darin.

Es hat keinen Sinn, gegen den Coronakraken und seine vielen Arme zu kämpfen. Schlägst du einen ab, wachsen zwei neue nach. Und hüte dich vor seinen Hütern! Unerbittlich sorgen diese dafür, dass dem Kraken kein Schaden zugefügt wird.

Dennoch gibt es einen Weg, wie du mit ihm fertig wirst – zumindest in deinem persönlichen Leben. Das Rezept steht auf manch einem Schild im Zoo:

Bitte nicht füttern!

Der Coronakrake ernährt sich von deiner Aufmerksamkeit. Verpasse ihm eine Hungerkur und gib das ganze Futter lieber den guten, einheimischen Worten – du weisst schon welchen…

So kannst du dazu beitragen, sie vor den Neophyten zu retten.